
Ralf Jochen Moser
Ich wurde 1960 in Mannheim geboren, bin dort aufgewachsen und habe auch in meiner Heimatstadt studiert: Kybernetik, Wirtschaftsinformatik und Wissenschaftslehre – ein Teilgebiet der modernen Philosophie. Seit 1988 entwickle ich Software. Zunächst bei der SAP GmbH, später bei der SAP AG und dann bei der SAP SE. Meine Berufsbezeichnung stammt noch aus den 1980er Jahren: Systemanalytiker.
Heute bin ich seit vielen Jahren als
Architekt tätig – nicht im technischen Sinne, sondern im übertragenen: als Gestalter von Architekturen und Ideen, Konstruktionen und ihren technischen Zusammenhängen, sowie ihren Umsetzungen in der realen Welt.
In mir steckt seit jeher ein Künstler – aber auch ein kreativer Architekt, Konstrukteur und Ingenieurwissenschaftler, der nach besseren Wissenschafts- und Konstruktionslehren strebt. Als sich 2009 abzeichnete, dass meine Tochter Hannah Kunst studieren würde, gründeten wir gemeinsam die Ateliers im Delta. Seitdem beschäftigen wir uns intensiv mit Fotografie, Medienkunst, Metakunst, Metametakunst und Metalogen. Was einst als gemeinsames Projekt begann, ist längst zu einem zentralen Bestandteil meines Lebens geworden.
EEdH – Portale in die Anderswelt
Der Donnersberg, mit 687 Metern die höchste Erhebung der Pfalz, war vor über 2.000 Jahren ein bedeutendes Zentrum der keltischen Latènekultur. Auf seinem Plateau errichteten die Kelten eine der größten befestigten Stadtanlagen nördlich der Alpen – ein sogenanntes Oppidum, das sich über 240 Hektar erstreckte und von einem 8,5 Kilometer langen Ringwall umgeben war. Im Nordosten des Oppidums liegt der geheimnisvolle Schlackenwall, ein hufeisenförmiges Monument, in dessen Umgebung durch hohe Hitze verschlackter Rhyolith gefunden wurde. Archäologen vermuten, dass hier Glas hergestellt wurde – ein Material, das in keltischer Symbolik oft mit Übergängen zwischen den Welten assoziiert wird. Die Form und Lage des Schlackenwalls sowie seine Verbindung zu Feuer und Transformation lassen Raum für Interpretationen: War dies ein Ort ritueller Übergänge? Ein Tor zur Anderswelt, wie es in keltischer Mythologie häufig beschrieben wird?
Die Kelten glaubten an eine durchlässige Grenze zwischen der sichtbaren Welt und der Anderswelt, einem Reich der Geister, Ahnen und Götter. Orte wie der Donnersberg – hoch gelegen, von Nebel umhüllt und mit kultischen Anlagen versehen – galten als besonders geeignet für den Kontakt mit dieser anderen Realität. Überall finden sich heilige Orte, die heilige Symbole, Portale und Übergänge in eine andere Welt markieren.
EEdH – Heilige Berge
Der Donon, mit 1009 Metern einer der höchsten Gipfel der Vogesen, war seit der Jungsteinzeit ein bedeutender Kultort. Die Kelten verehrten hier Götter wie Teutates, Vosegus (Namensgeber der Vogesen) und Taranis, den Himmels- und Donnergott. Der Berg war ein spirituelles Zentrum für Stämme wie die Triboken, Mediomatriken und Leuken. Besonders auffällig sind die Schalensteine, Menhire und energetischen Schwellen entlang der alten Pilgerpfade. Der Donon galt als Ort der Verbindung zwischen Himmel und Erde – ein Portal zur Anderswelt. Die Römer übernahmen diesen Kultort und errichteten gallo-römische Tempel, insbesondere zu Ehren von Merkur, dem sie mit dem keltischen Teutates gleichsetzten.
Der sogenannte Teufelsstein bei Bad Dürkheim ist ein eindrucksvoller Opferstein aus keltisch-germanischer Zeit. Er weist eine Mulde mit Blutrinne und eingemeißelte Stufen auf – deutliche Hinweise auf rituelle Opferhandlungen. In der Umgebung befinden sich weitere bedeutende keltische Stätten wie die Heidenmauer, eine frühkeltische Stadtanlage mit Ringwall, und das Fürstengrab von Bad Dürkheim, das etruskische Luxusgüter enthielt – vermutlich diplomatische Geschenke. Die Römer verdrängten die Kelten nicht nur militärisch, sondern auch kulturell. Sie übernahmen deren heilige Berge und errichteten dort Tempel für ihre eigenen Götter – oft in Synkretismus mit keltischen Gottheiten. So wurde Merkur mit Teutates gleichgesetzt, Jupiter mit Taranis. Am Donon finden sich Reste mehrerer gallo-römischer Tempel, Stelen und Votivbilder. Die Römer nutzten die spirituelle Kraft dieser Orte, um ihre Religion zu verankern und die lokale Bevölkerung zu integrieren.
Exhibitions:
2025 (G) Natur unter Druck, Künstlerbund Rhein-Neckar, xylon – Museum Schwetzingen
2025 (G) Extended Zen, Giftbox
2025 (G) Zen 42, Giftbox
2024 (G) AiD ART M, Raum S4 17, alte Stadtgalerie Mannheim
2024 (G) “SQUARE OF OPPOSITION” in der Galerie Hafemann, Wiesbaden
2023 (G) Stand der Dinge, Künstlerbund Rhein-Neckar, Rosengarten Mannheim
2023 (G) Bitburg Art, Bitburg
2022 (G) Die Metaebenen des Geistes, des Lernens, der Kunst und des Lebens, Giftbox
2022 (G) Discovery Art Fair, Köln
2021 (S) Das Herstellen des Heiligen, Giftbox
2020 (G) Discovery Art Fair, Frankfurt
2019 (G) Discovery Art Fair, Frankfurt
2019 (G) Discovery Art Fair, Köln
2018 (G) Discovery Art Fair, Frankfurt
2017 (G) Eden, Organisation der Ausstellung, 11 Künstler im Abbruchhaus Ludwigshafen
2016 (G) Mein christliches Testament, 5 Jahre Breidenbach, Heidelberg
2014 (S) Die Wandelhallen des ewigen Donners, Ausstellung und Talk Fotografie
About Ralf Jochen Moser:
Meine Kunst untersucht als Metakunst, wie Idealisierungen, Einflussnahmen und andere normative Kontexte in Gemeinschaften die persönliche Entscheidungsfreiheit im Namen von Kunst, Kultur, Wissenschaft und Glauben in jenen Bereichen einschränken, die in Demokratien der persönlichen Entscheidungsfreiheit unterliegen.
Zusammen mit meiner Tochter Hannah S. Moser habe ich ein gemeinsames Lebensprojekt „Carpe Diem et Noctem – Zettelwirtschaft für Lebenskrisen” als Kunstprojekt initiiert. Mit einer eigens entwickelten Systematik ordnen wir jene Lebensbereiche, in denen kulturelle, wissenschaftliche und religiöse Idealisierungen durch Kunst-, Kultur-, und Wissenschaftstheorien sowie durch religiöse Metaethiken unsere Freiheit beeinflussen. Doch statt Antworten zu geben, schaffen wir Lehren, die das Ich stärken – gegen das Wir, wenn nötig. Lehren zeigen Möglichkeiten ohne Einflussnahme auf und bieten eine Hilfestellung für eigene Lebensprojekte.
Unsere meditative Kunst stellt dazu zentrale Fragen, ohne normativ Einfluss auf die Antworten zu nehmen. Beispiele sind: “Wer möchte ich sein?”, “Wie möchte ich mit Liebe, Lust und Leidenschaft in Partnerschaften, Freundschaften und Liebschaften umgehen?” und „Wie stelle ich, das Problem meiner Kunst auf?”. Unsere Kunst ermöglicht Theorien in Lehren zu transformieren, die das Wir und die Einflussnahmen in Theorien zugunsten des Ichs und seiner Entscheidungsfreiheit in Lehren zurückdrängen.










